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„Die Grenze in der Feldmark“ – Lebenslinien zwischen Altmark und Wendland

40 Jahre lang trennt die innerdeutsche Grenze nicht nur die Bundesrepublik Deutschland und die DDR, sondern mit dem Wendland und der Altmark auch zwei Nachbarregionen, die ursprünglich eng miteinander verwoben waren. Was bedeutete die Teilung für die Menschen, die an der Grenze irgendwo zwischen Bergen/Dumme, Salzwedel und Schnackenburg aufwuchsen, lebten, arbeiteten?

20 Menschen aus dem Wendland und der Altmark haben ihre Geschichte erzählt. Aus diesen teils sehr persönlichen Erzählungen ist eine Wanderausstellung entstanden, die am 13. September im Lüchower Kreishaus eröffnet wurde. 

Die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen berichten von schicksalhaften Begegnungen, grenzüberschreitenden Freundschaften, von Ängsten, Leid, Repressionen, Hoffnungen und Freude. Die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die in der Ausstellung zu Wort kommen, sind: Cornelia Brause, Holmer Deinert, Wolfhard Düver, Wilhelm Heiseke, Peter Hildebrandt, Heinrich Hildebrandt, Reinhard Höper, Günter Hoop, Axel Kahrs, Elke Laufs, Jürgen Mertens, Rolf Meyer, Wilhelm Meyer, Horst Rakow, Manfred Schröder, Heinrich Schulz, Henriette Schulz, Sigrid Schulze, Johnny Workman.

Die Erinnerung an die deutsche Teilung ist überaus vielfältig. In Deutschland wird in jedem Jahr am 3. Oktober mit dem „Tag der Deutschen Einheit“ an die deutsche Wiedervereinigung erinnert. Entlang der fast 1.400 Kilometer der ehemaligen Grenze sind nur noch wenige Überreste der alten Grenzbefestigungen zu finden. Gleichzeitig gibt es viele Erinnerungsorte und Museen, die die Erinnerung an die Teilung des Landes wachhalten. 

Die deutsche Teilung ist bis heute in der erinnerungskulturellen Auseinandersetzung sehr präsent. Dabei vermischen sich zunehmend unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen: Ein Großteil der heute in Deutschland lebenden Menschen hat die deutsche Teilung in Ost und West noch selbst erlebt. Gleichzeitig wird der Anteil der Personen, die im wiedervereinigten Deutschland geboren sind, stetig größer. 

Und so ist die erinnerungskulturelle Auseinandersetzung mit der deutschen Teilung bis heute nicht abgeschlossen, sondern Gegenstand gesellschaftlicher Diskussionen. Dabei sind die Meinungen und Vorstellungen oftmals von der eigenen subjektiven Wahrnehmung geprägt. Davon zeugen auch die Interviews, die in diesem Projekt geführt wurden. 

Entstanden ist die Ausstellung aus der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Museen: Das Institut für Didaktik der Demokratie der Leibniz Universität Hannover hat als wissenschaftlicher Partner das Projekt begleitet. Weitere Kooperationspartner waren das Museum Wustrow, das Swinmark-Grenzlandmuseum Göhr, das Grenzlandmuseum Schnackenburg sowie das Danneil-Museum Salzwedel. Die Projektbearbeitung erfolgte unter der Federführung des Museumsverbundes Lüchow-Dannenberg. Das von der Metropolregion Hamburg geförderte Zeitzeugen-Projekt lag in Trägerschaft des Landkreises Lüchow-Dannenberg. Weitere Förderer des Projekts waren der Lüneburgische Landschaftsverband und der Rotary-Club Lüchow-Dannenberg.

Bis Mitte November ist die Ausstellung noch in Lüchow zu sehen. Die nächsten Stationen sowie einige Videos mit Interviewauszügen sind hier zu finden.

                                                                                

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