Am 8. September 2024 findet wieder der Tag des offenen Denkmals der Deutschen Stiftung Denkmalschutz statt. Bereits seit 1993 öffnen am zweiten Sonntag im September bundesweit private wie öffentliche Denkmaleigentümer ihre Türen für die interessierte Öffentlichkeit – auch in Lüchow-Dannenberg. Das diesjährige Motto lautet „Wahr-Zeichen. Denkmale als Zeitzeugen der Geschichte“. Noch bis zum 30. Juni können Veranstaltende sich dafür anmelden: unter www.tag-des-offenen-denkmals.de.
„Bei Wahrzeichen denkt man vielleicht als erstes an größere historische Sehenswürdigkeiten wie die Dömitzer Eisenbahnbrücke, das Gartower Schloss, Kirchen oder den Lüchower Amtsturm“, sagt Kerstin Duncker, Denkmalpflegerin des Landkreises Lüchow-Dannenberg. „Und auch diese sollen an dem Tag geöffnet werden. Viel mehr können uns aber die bäuerlichen Hallenhäuser und ihre Details über die regionale Geschichte erzählen.“ Gerade in den Dörfern des Wendlands werden sich viele „Wahr-Zeichen“ finden lassen, vermutet auch Merete Gierow. Zusammen mit Janneke Vock verstärkt sie seit einiger Zeit das Team der Denkmalpflege. „Diese Details sind es, die uns das Leben und Arbeiten in den Hallenhäusern verständlich machen“, erklärt Gierow. „Darum bitten wir um Ihre Beteiligung: Haben Sie auf Ihrer Hofstelle, in Ihrem Haus oder in einer Scheune besondere Merkmale, Wahrzeichen, die Sie präsentieren und deren Geschichte Sie gern erzählen möchten? Lassen sich anhand von einer Heckendör, einem Tranfenster oder einer besonderen Wandgestaltung Familiengeschichten erzählen? War Ihr Haus vielleicht das einzige mit Telefon im Dorf und somit ein kleines Kommunikationszentrum? Welche Geschichte erzählt Ihr Spruchbalken? Werden Sie Teil des Tages des offenen Denkmals und schenken Sie Einblicke und Freude über Details!“
Was beispielsweise ein Wahr-Zeichen sein könnte
Zapfenlöcher – Tranfenster – Keller/Kellerboden – Fensterläden – Butzentüren – Abbundzeichen – Knüppel zur Überbringung von Botschaften im Dorf – Milchbank – Groot Dör – Heckendör – Dungtür – Lucht – Rauchglocke – Kalte Pracht – Schwibbogen – Räucherkammer – Pommöß / Pomös – Hofwald – Rötekuhle – Flachsdarre/Baakstaav – Flettküche – Ornamente (Blumen, Vasen, Vögel, Wolfszahn, Lilie) – Giebelpfähle – Uhlenloch – Kreuzstockfenster – Spülstein – Lehmsteine – Stubentür – Terrazzo – Krahnbahn – Bileggerofen – Kornboden – Bansenraum – Kutschenremise – kuriose Zweitverwendung von Bauteilen – Zapfenloch zum Einlegen eines Flachsrechens / historische Werkzeuge und Geräte – Tracht – Kriechboden – historische Ladeneinbauten – Webstuhl – Ladeluke – Schablonenmalerei – Plumpsklo – historisches Ackergerät – Einlegeschwellen – Dössel – Hühnerausgang – hohe Kante – Burstaw – (Zieh-)brunnen – Hoftor- und Wagenpforte – Hofmauer – Empore – besondere Fliesen oder Kacheln – architekturbezogene Pflanzungen.
Dass das eigene Gebäude unter Denkmalschutz steht, ist im Übrigen keine Voraussetzung für die Teilnahme.
Bei Fragen ist die Denkmalpflege telefonisch unter 05841 / 120-553 oder per E-Mail an denkmalpflege@luechow-dannenberg.de erreichbar.