Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer stellt 18 Millionen Euro für den Hochwasserschutz in den Landkreisen Lüchow-Dannenberg und Lüneburg in Aussicht. „Der Hochwasserschutz hat absolute Priorität“, sagte Meyer bei der 2. Deichkonferenz in Hitzacker. So sollen etwa Deiche zwischen Vietze und Gorleben (Landkreis Lüchow-Dannenberg) und in Bleckede (Landkreis Lüneburg) erhöht, erneuert oder zurückgebaut werden und der Elbe insgesamt so mehr Raum gegeben werden. „Wir müssen uns an die Klimakrise anpassen und die Menschen sowie ihr Hab und Gut bestmöglich schützen", so der Minister. Dafür brauche es aber nicht nur Geld, sondern auch Fachkräfte, um die Planungen voranzubringen und konkrete Vorhaben abzuarbeiten.
Um den Hochwasserschutz schnell umzusetzen, will der Minister angesichts des Fachkräftemangels eine „Task Force Hochwasser“ einrichten. Also Fachkräfte, die sich speziell um die Umsetzung in den einzelnen Deichabschnitten kümmern. Für den schnelleren Ausbau der Erneuerbaren Energien hat die Landesregierung ebenfalls eine „Task-Force Energiewende“ eingerichtet, um unter anderem Genehmigungsverfahren für Windräder schneller und effizienter zu machen; auch für die LNG-Terminals an der Nordseeküste wurde eine „Task Force“ eingerichtet, um die Vorgaben des Bundes schnellstmöglich umsetzen zu können.
Lüchow-Dannenbergs Landrätin Dagmar Schulz betont, wie wichtig „Effektivität und Effizienz bei der Umsetzung von geplanten Deichbaumaßnahmen sind.“ Sie blickt gemeinsam mit Lüneburgs Landrat Jens Böther optimistisch in die Zukunft: „Dafür braucht es eine umfängliche und ehrliche Analyse der Probleme und eine gemeinsame Arbeit an Lösungen.“ Deichverbände, Naturschutz und die Kommunal- und Landespolitik müssten dabei eng zusammenarbeiten.
Auch wenn die Standpunkte der einzelnen Beteiligten zu den Problemen nicht neu sind, haben die knapp 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 2. Deichkonferenz konstruktiv mit dem niedersächsischen Umweltminister Christian Meyer diskutiert. "Ich sehe guten Willen und Bewegung beim Land für den Hochwasserschutz – nun brauchen wir sichtbare Ergebnisse", sagt Lüneburgs Landrat Jens Böther und ergänzt: "Die Konflikte zwischen dem Schutz von Mensch und Natur müssen gelöst werden." Böther hofft, dass es künftig einfache und gute Lösungen für Ausgleichsflächen geben wird.
Bei Deicherhöhungen müssten entsprechende Flächen vorhanden sein, doch diese Flächen stünden kaum noch zur Verfügung, merken die Deichverbände an. Außerdem müssten Ausgleichsflächen gepflegt werden, was die Deichverbände finanziell nicht leisten könnten. Das Problem ist beim Minister angekommen: Er will die Verbände entlasten. Etwa bei Planfeststellungsverfahren oder durch die Möglichkeit, Planungen parallel und nicht hintereinander durchzuführen. Darüber hinaus lobten Landrätin Dagmar Schulz und Landrat Jens Böther die Finanzierungszusagen des Ministers. Dieser hatte erklärt, dass das Land im Falle von auslaufenden Fördermitteln des Bundes einspringen werde. Das gibt den Deichverbänden Sicherheit. Und damit auch Sicherheit für die Menschen in den beiden Landkreisen an der Elbe.